Das Bundesministerium für Gesundheit hat vor einigen Tagen sein Eckpunktepapier zu den geplanten Gesetzesänderungen der neuen Pflegereform 2021 herausgegeben. Eine der größten Änderungen: das Budget zur Nutzung der Tagespflege soll halbiert werden.
Und das, nachdem es vor kurzer Zeit erst erweitert wurde, um mehr Tagespflegeangebote zu schaffen und pflegebedürftigen Menschen die Möglichkeit zu geben, länger zu Hause zu leben. Viele Pflegedienste sind diesem Aufruf gefolgt und haben Tagespflegeplätze geschaffen, nun sollen sie dafür bestraft werden. Das ist ein harter Schlag vor allem für die Tagesgäste und die Versorgungslandschaft in Deutschland.
Von dieser Maßnahme wären ca. 140.000 Pflegebedürftige und ihre Familien sowie über 5.000 Betreiber von Tagespflegen betroffen.
Für viele Pflegebedürftige wäre durch die angedachte Halbierung des Tagespflegebudgets eine Versorgung in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich. Für die pflegenden Angehörigen bleibt dann nur der Ausweg den geliebten demenzkranken Ehemann oder die eigene Mutter ins Pflegeheim zu geben oder den eigenen Beruf aufzugeben.
Zusätzlich zu dieser Vielzahl an persönlichen Schicksalen würde auch vielen Betreibern von Tagespflegen die wirtschaftliche Grundlage entzogen. Es würden nicht nur Existenzen vernichtet, sondern voraussichtlich auch insbesondere eher kleinere Einrichtungen mit familiärem Charakter aufgegeben.